LESEPROBE

(Gliederung und Einleitung)

von: Katinka Lutze: Kindheit. Eine systematische Bibliographie.
Eitorf: gata 1998. (gata-bibliographien, 1)


Inhalt

0 Vorbemerkungen

1 Verschiedene (wissenschaftliche) Zugänge zum Phänomen Kindheit

1.1 Geschichte der Kindheit
1.2 Pädagogische Betrachtung der Kindheit
1.3 Soziologische bzw. sozialwissenschaftliche Analyse der Kindheit
1.4 Psychologie der Kindheit
1.4.1 Psychologie der Kindheit allgemein
1.4.2 Das Kind im Erwachsenen
1.5 Kindheit in der Ethnologie
1.6 Kindheit medizinisch-biologisch gesehen
1.7 Kindheit in der Literaturwissenschaft
1.8 Kindheit theologisch betrachtet
1.9 Kindheit in philosophischer Sicht
1.10 Kindheit juristisch und rechtspolitisch gesehen
1.11 Spezifische Zugänge zum Phänomen
1.11.1 Anthroposophie
1.11.2 Freinet-Pädagogik
1.12 Ältere Zugänge zum Phänomen Kindheit
1.13 Die Veränderung von Kindheit
1.14 Das Ende der Kindheit

2 Auseinandersetzung mit Kindheiten (Künstlerische, biographische oder exemplarische Aufarbeitung)

2.1 Kindheit literarisch
2.1.1 Kindheit in der Literatur
2.1.2 Kindheit in Kinderliteratur
2.2 Didaktische Materialien zum Thema Kindheit
2.3 Kindheit in der (bildenden) Kunst
2.4 (Zu) Biographien von (berühmten) Personen
2.5 Kindheiten im historischen Verlauf (biographisch)
2.6 Kindheit regional beschränkt (biographisch)
2.7 Kindheit in ihrer kulturellen Einbettung
2.8 Kindheiten geschlechtsspezifisch
2.8.1 Mädchenbiographien
2.8.2 Jungenbiographien

3 Einzelaspekte von Kindheit

3.1 Kindheit und Eltern
3.2 Kindheit und Spiel sowie Spielzeug
3.3 Kindheit und Angst
3.4 Kindheit und Tod
3.5 Kindheit und Krankheit
3.6 Kindheit und Religion
3.7 Entwicklung in der Kindheit
3.8 Musikalische Entwicklung
3.9 Sexuelle Entwicklung
3.10 Identitätsentwicklung
3.11 Sozialentwicklung
3.12 Religiöse Entwicklung
3.13 Kindheit und Geschlechtsrolle
3.14 Kindheit und Erfahrung
3.15 Autismus in der Kindheit
3.16 Kindheit und Umwelt
3.17 Kindheit in der Großstadt
3.18 Leistungsansprüche an Kinder
3.19 Kindheit und Armut
3.20 Kindheit und Krieg
3.21 Kindheit und Dritte Welt
3.22 Straßenkinder
3.23 Kindheit und Kinderarbeit
3.24 Kindheit im Kulturkonflikt
3.25 Kindheit und Freizeit
3.26 Kindheit und Kultur (Theater)
3.27 Kindheit und Lesen; Bücher
3.28 Kindheit und Medien
3.29 Kindheit und Erziehungsstile
3.30 Philosophieren mit Kindern
3.31 Psychotherapie in der Kindheit
3.32 Kindheit und institutionelle Erziehung
3.33 Kindheit und Schule bzw. Lernen

4 Ratgeber zur Kindheit

4.1 Pädagogische Ratgeber
4.2 Psychologische Ratgeber
4.3 Medizinische Ratgeber
4.4 Ausbildungsratgeber

5 Einzelaspekte bei Kindern

5.1 Sexueller Mißbrauch von Kindern
5.2 Kindesmißhandlung
5.3 Krankenhausaufenthalte bei Kindern
5.4 Verhalten von Kindern
5.5 Kinder und Sport
5.6 Wahrnehmung bei Kindern
5.7 Umwelterziehung
5.8 Kinderansichten zu anderen Kulturen/Religionen
5.9 Sonstige Titel
 


0 Vorbemerkungen


Würde ein bekanntes Meinungsforschungsinstitut eine Umfrage machen dazu, was Kindheit bedeutet, so erhielte es wahrscheinlich ein sehr divergentes Bild inhaltlicher Zuschreibungen. Aber in einem wären sich vermutlich alle einig: Kindheit ist eine Phase menschlicher Entwicklung mit eigenen Qualitäten und insofern klar unterscheidbar von Jugend, Erwachsenenalter und Alter. Wie gerne belächeln wir die Auffassung früherer Zeiten vom Kind als kleinem Erwachsenen! Wie sehr empört uns die Handhabung in anderen Kulturen, in denen Kinder arbeiten müssen, statt lernen zu können! Weniger allerdings erregt uns der Bericht über die Kinder unseres asiatischen Nachbarn, die nicht für ihr Überleben, sondern noch abstrakter: für ihre Zukunft lernend arbeiten müssen!
Spätestens seit Ellen Keys Jahrhundert des Kindes steht für unsere Kultur fest, daß das Wesen von Kindheit berücksichtigt werden muß, wenn man beurteilen will, ob ein ganz bestimmtes Verhalten Erwachsener, ganz bestimmte Umstände Kindern zuträglich sind oder nicht. Unser Bild von Kindheit ist unter Umständen entscheidender als die konkreten Bedürfnisse eines ganz konkreten Kindes. Auch wenn dieses lernbehinderte Kind unter seiner schulischen Situation leidet, wir lassen es nicht arbeiten und neues Selbstbewußtsein gewinnen, weil nun mal Lernen und nicht Arbeiten zur Kindheit gehört ...
Nun häufen sich aber in den letzten Jahren die Meldungen über die Veränderung der Kindheit: Da ist von Medienkindheit die Rede, von neuer Selbständigkeit, von Entfremdung von der unmittelbaren Lebensumgebung und den Arbeitsverhältnissen, von zunehmendem Konzentrationsmangel und vielem anderen mehr. Wie sollen wir damit jetzt umgehen? Das unumstößliche Bild der Kindheit, der Maßstab, an dem sich alles andere messen ließ: verändert?
Grundsätzlich haben wir zwei Möglichkeiten, damit umzugehen.
1) Wir halten daran fest, daß unabhängig von der inhaltlichen Zuschreibung Kindheit regulative Idee zu bleiben hat: Das hieße, daß auch die veränderte Kindheit zum Regulativ wird - die von Medienkonsum ("junk", wie es H. v. Hentig bei der DGfE-Tagung 1998 treffend charakterisierte) geprägte Kindheit als Regulativ? Die erhöhte Gewaltbereitschaft als Regulativ? Das mag jetzt abwegig klingen, aber es wird doch allgemein gefordert, die Kinder auf die veränderte Welt von morgen vorzubereiten. Es fragt doch niemand, ob wir die Welt so wollen, wie sie beschrieben wird. Die Frage, die man überall hört, heißt doch bloß: Wie bereiten wir unsere Kinder optimal darauf vor?
2) Unsere sehr wohl inhaltliche Vorstellung von Kindheit bleibt Regulativ, die Veränderung der Kindheit ist eigentlich eine Veränderung kindlicher Lebensumstände, die die konkrete Verwirklichung von Kindheit erschweren oder zumindest beeinflussen. Das bedeutet aber, daß wir uns Rechenschaft darüber ablegen müssen, welche Eigenschaften wir der Kindheit zuschreiben wollen und welche nicht. Der bloße Verweis auf das Vorhandensein von Kindheit als Lernzeit, Kindheit als Spielzeit u.ä. reicht dann nicht mehr aus.

* * *

Die Ihnen hier vorliegende Bibliographie ist Ergebnis einer systematischen Literaturrecherche, vor allem in der Deutschen Nationalbibliographie und dem Verzeichnis Lieferbarer Bücher. Gesucht wurde unter dem Stichwort Kindheit; d.h. nicht alle Bücher, in denen es um Kinder geht, sind hier erfaßt, sondern Bücher, in denen es um Kindheit geht oder die das Wort Kindheit im Titel tragen. Es handelt sich um 787 Literaturangaben, nach Abzug der Mehrfacheinträge für verschiedene Auflagen.
In einem zweiten Schritt habe ich alle Literaturangaben systematisiert, d.h. ich habe die Bücher nach den mir zur Verfügung stehenden Angaben (neben Titel, Untertitel, Autoren auch Schlagworte, Reihentitel etc.) verschiedenen Gruppen zugeordnet. Dadurch kommen manche Literaturangaben in mehreren Kapiteln vor.
Zunächst zur Gliederung der obersten Ebene:
Kapitel 1 versammelt Literaturangaben, die sich mit dem (abstrakten) Phänomen Kindheit, um dieses Phänomens willen, beschäftigen. Dabei handelt es sich überwiegend um wissenschaftliche Zugänge. Allerdings habe ich auch Literaturangaben hinzugenommen, deren Zugangsweise nicht unbedingt wissenschaftlich genannt werden muß, sofern ich den Eindruck hatte, daß es sich um eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Kindheit unter bestimmten leitenden Fragen geht.
In Kapitel 2 sind jene Literaturangaben zusammengefaßt, die sich mit konkreten Kindheiten auseinandersetzen, das sind natürlich insbesondere Biographien, aber auch künstlerische und literarische Aufbereitungen und - das war mir wichtig - Arbeiten, die zwar keine Einzelschicksale beschreiben, aber dennoch durch ihre Fokussierung auf eine bestimmte geographische Region oder eine bestimmte Epoche ihren Interessensschwerpunkt von dem Phänomen Kindheit auf eine jener konkreten Bedingtheiten von Kindheit zu verlagern schienen.
Kapitel 3 endlich umfaßt die Angaben zu den Büchern, in denen Einzelaspekte des Phänomens Kindheit bearbeitet werden. Es gibt auch bei der Anordnung der Unterkapitel eine innere Ordnung, da diese aber nicht streng durchzuhalten war, ist sie nicht in die formale Hierarchie übernommen worden.
Kapitel 4 enthält Angaben zu Ratgebern, die für mich insofern eine eigene Kategorie darstellen, als sie keinerlei systematisches Bearbeitungsinteresse haben, sondern "schon Erkanntes" Anderen ans Herz legen möchten.
Kapitel 5 enthält diejenigen Literaturangaben, die zwar das Stichwort Kindheit enthalten, aber eigentlich nur Einzelaspekte von Dingen beschreiben, die bei Kindern vorkommen, die sich also nicht mit dem Abstraktum Kindheit beschäftigen. Außerdem sind im Unterkapitel Sonstige Titel diejenigen Angaben zusammengestellt, bei denen eine systematische Einordnung zu unsicher gewesen wäre.
Ich habe darauf verzichtet, einen Index zu erstellen, da alle mir wichtigen Stichworte ohnehin in die Systematisierung eingegangen sind und darüber hinaus dem Buch eine Diskette beigegeben ist, die alle Angaben enthält, so daß jeder von Ihnen unter dem Stichwort suchen kann, das ihn persönlich noch interessiert.



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URL: www.gata-verlag.de/prob30.html; Stand: 21.06.2005

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